Gallium statt Silizium? Forschende entwickeln neue Solarzelle

von Marko Mähner19. März 2025

Sind die Tage von Silizium in Solarzellen gezählt? Spanische Forschungsergebnisse jedenfalls weisen darauf hin, dass das Zeitalter von Gallium in der Photovoltaik-Branche angebrochen sein könnte. Immerhin gelang den Forschern die Entwicklung eines Prototyps einer Solarzelle, die auf Gallium statt Silizium basiert. Und einen Wirkungsgrad von beeindruckenden 60 Prozent aufweist! Für die Industrie könnte das ohnehin bereits unverzichtbare Technologiemetall Gallium damit noch bedeutsamer werden. 

Gallium-Solarzelle mit 60 Prozent Wirkungsgrad 

Solarzellen aus Silizium sind der Klassiker unter den Photovoltaik-Projekten. In den letzten Jahren wird aber zunehmend deutlich: Das Zeitalter des Siliziums in der Photovoltaik könnte sich dem Ende zuneigen. Eine neuartige Solarzelle unterstreicht diese Einschätzung. So haben spanische Forscher kürzlich eine Solarzelle entwickelt, die auf Gallium anstelle von Silizium setzt. Nach rund 15 Jahren Forschungsarbeit präsentierten die Wissenschaftler eine Solarzelle auf Basis des Technologiemetalls Gallium, die einen beeindruckenden Wirkungsgrad von 60 Prozent erreicht. Das ist fast doppelt so viel wie mit herkömmlichen Silizium-Solarzellen möglich ist. 

Bis zur Marktreife dauert es noch

Dass mit Gallium ein Durchbruch in der Photovoltaik-Branche möglich sein könnte, legten vor zwei Jahren bereits Forscher des Fraunhofer-Instituts nahe. Ihnen war es gelungen, eine Solarzelle mit einem Wirkungsgrad von rund 50 Prozent zu entwickeln. Eine Leistung, die die spanischen Forscher nun noch einmal übertrafen. Aktuell handelt es sich allerdings lediglich um einen Prototyp mit einer Fläche von einem Quadratzentimeter. Bis zur Marktreife könnten noch Jahre vergehen. Bis dahin allerdings könnte der Wirkungsgrad von auf Gallium basierenden Solarzelle auch noch weiter gesteigert werden.

Gallium – für die Industrie essenziell 

Das Technologiemetall Gallium ist für die Industrie heute unverzichtbar. So kommt es in zahlreichen elektronischen Anwendungen zum Einsatz. Handys, Monitore und Tochscreens kommen nicht ohne das Metall aus. Mit der Solarbranche könnte nun ein weiterer wichtiger Einsatzbereich dazukommen. Der erwartete Nachfragezuwachs nach Gallium, das von der EU-Kommission als kritischer Rohstoff eingestuft wird, könnt dadurch noch weiter steigen. Für Anleger ist das Technologiemetall, das von China immer wieder mit Exportbeschränkungen belegt wird, damit hochinteressant. 

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