„Wahre Werte“ als Steuersparmodell beim Vermögensaufbau

von Marko Mähner24. August 2022

Verkaufen Privatanleger „Wahre Werte“, fällt – anders als bei Aktien – nach einem Jahr Haltedauer keine Abgeltungssteuer an. Wie meine Modellrechnung zeigt, kann das den Vermögensaufbau ganz erheblich erleichtern.

Renditeträchtiges Investment: Edelmetalle, Seltene Erden und Co. 

Egal, ob Gold, Seltene Erden oder Technologiemetalle: Ein Investment in „Wahre Werte“ (Sachwerte, die nicht gemanagt werden müssen) bietet viele Vorteile. Vor allem aber ist es renditeträchtig und erhält somit selbst bei hohen Inflationsraten die Kaufkraft. Das zeigt sich nicht nur an der Wertentwicklung des Klassikers Gold, sondern insbesondere beim Blick auf die aktuellen Preise von Seltenen Erden und Technologiemetalle, deren Kurse in den letzten Jahren teils kräftig angezogen haben. Diese Performance ist umso eindrucksvoller, wenn man bedenkt, dass beim Verkauf der Rohstoffe – ganz im Gegensatz zu Gewinnen aus Wertpapieren – in der Regel keine Steuer anfällt. Zumindest, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. 

„Wahre Werte“: Wann Veräußerungsgewinne steuerfrei sind

Sogenannte Veräußerungsgewinne beim Verkauf von „Wahren Werten“ wie Edelmetalle oder Seltene Erden bleiben steuerfrei, wenn die folgenden beiden Bedingungen zutreffen.

  1. Es handelt sich um ein privates Veräußerungsgeschäft gemäß §22 Nr. 2 und § Nr. 23 EstG. Werden die Einkünfte einem Gewerbebetrieb zugerechnet, gilt diese Regelung nicht.
  2. Die Spekulationsfrist, sprich der Zeitraum, der mindestens zwischen Anschaffung und Verkauf liegen muss, wird berücksichtigt. Bei „Wahren Werten“ beträgt dieser 1 Jahr. 

In der Praxis heißt das in den allermeisten Fällen: Privatanleger müssen Gewinne aus dem Verkauf von Gold, Silber, Technologiemetallen und Co. nicht versteuern. Und das macht sich erheblich in der Rendite bemerkbar. 

Aktien vs. „Wahre Werte“ – eine Modellrechnung 

Bezüglich ihrer Performance brauchen sich viele „Wahre Werte“ nicht hinter Aktien, einer der Klassiker unter den Sachwerten, zu verstecken. Mehr noch: Die Möglichkeit des steuerfreien Verkaufs verschiebt die Rendite sogar klar zugunsten der „Wahren Werte“, wie eine Modellrechnung zeigt. Hierbei wird ohne Freibeträge und mit dem üblichen Steuersatz von 26,375% gerechnet (Abgeltungssteuer + Solidaritätszuschlag, der bei Kapitalerträgen nach wie vor anfällt). Sind Sie kirchensteuerpflichtig, erhöht sich der Steuersatz entsprechend. Angenommen wird zu Vergleichszwecken jeweils eine Rendite von 7,5% p.a., die sowohl für internationale Aktien (inkl. Dividenden) als auch für Gold auf lange Sicht realistisch ist.

Aktien„Wahre Werte“ 
Investiertes Kapital50.000 €50.000 €
Anlagedauer20 Jahre20 Jahre
Kursgewinne vor Steuern7,5% 7,5% 
Vermögen vor Steuern212.392 €212.392 €
Vermögen nach Steuern156.373 €212.392 €

Bei einem Anlagebetrag von 50.000 € und einer Anlagedauer von 20 Jahren hätten Sie im Beispiel mit einem Investment in „Wahre Werte“ also gut 56.000 € mehr Gewinn gemacht! Um auf dasselbe Vermögen wie bei den Aktien nach Steuern zu kommen (156.373 €), hätte sogar eine Ansparphase von etwas mehr als 15 Jahren genügt. Immerhin ein Viertel weniger.

„Wahre Werte“ müssen sehr viel weniger Rendite als Aktien erwirtschaften

Infolge des Steuerspareffekts müssen „Wahre Werte“ also gar nicht so hohe prozentuale Kursgewinne einbringen, um mindestens genauso viel Rendite wie Aktien einzubringen. Im Beispiel etwa hätte eine Rendite von etwa 5,87% genügt. 

Umgekehrt gilt natürlich: Aktien müssen ungleich höhere Renditen erwirtschaften, um ebenso profitabel wie „Wahre Werte“ zu sein. Für die Modellrechnung heißt das: Die Aktienrendite aus den Kursgewinnen hätte bei ca. 9,16% liegen müssen, um 20 Jahre später nach Steuerabzug auf ein Vermögen von rund 212.000 € zu kommen. Anders als bei „Wahren Werten“, ist bei Einzelaktien allerdings auch ein Totalverlust im Bereich des Möglichen.  

Auch beim Kauf von „Wahren Werten“ lassen sich Steuern sparen

Mit Ausnahme von Gold fällt beim Kauf von „Wahren Werten“ Mehrwertsteuer an. Nutzen Sie das GranValora Sachwertdepot, entfällt allerdings auch diese – dank einer Lagerung Ihrer Rohstoffe in einem deutschen Zollfreilager! Auf diese Weise bleibt Ihr Investment in jeder Hinsicht steuerfrei. Bevor Sie Ihr Geld in die vielversprechenden Rohstoffe investieren, empfehle ich Ihnen allerdings die Lektüre unseres kostenfreien Praxisratgebers „Geldwerte – Sachwerte – Reine Werte“. Hier lesen Sie unter anderem,

In einem meiner nächsten Beiträge werde ich die Krisensicherheit klassischer Sachwerte in den Blick nehmen.

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