Analyse der Stiftung Warentest – Gold begrenzt das Verlustrisiko 

von Marko Mähner4. Dezember 2024

Seit fast einem Jahr jagt der Goldpreis von einem Allzeithoch zum nächsten. Und rückt damit immer stärker in den Fokus renditeorientierter Anleger. Tatsächlich wirkt sich ein gewisser – durchaus großzügiger – Gold-Anteil auf die Wertentwicklung vieler Portfolios positiv aus. Das konnte auch die Stiftung Warentest in einer kürzlich veröffentlichten Analyse zeigen. Die wahre Stärke von Gold liegt allerdings woanders: Das Edelmetall begrenzt das Verlustpotenzial des gesamten Portfolios enorm. 

Gold ist sicherer Hafen in Krisenzeiten

Die Nachwehen der Corona-Krise, die vielen Menschen immer noch in den Knochen sitzt. Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Eine brutale inflationäre Phase, die in den letzten Jahren auch in Deutschland viele Menschen ärmer gemacht hat. Und über allem die sich zuspitzende Klimakrise. Die globalen Krisen scheinen nicht abflauen zu wollen – und sorgen für tiefe Unsicherheit. Klar, dass Anleger da nach einem sicheren Hafen Ausschau halten. Und den finden Sie – seit vielen Generationen – in Gold. Dem Krisenmetall schlechthin. Tatsächlich empfehlen auch Experten einen gewissen Gold-Anteil im Portfolio. An dessen sinnvoller Höhe scheiden sich allerdings die Geister. Auch die Stiftung Warentest hat sich kürzlich mit dem Thema beschäftigt – und kommt zu interessanten Ergebnissen. 

Stiftung Warentest: Gold begrenzt das Verlustpotenzial 

So viel vorweg: Die Tester kommen zu einem eindeutigen Schluss. Gold als Depotbeimischung ist grundsätzlich sinnvoll, weil es die Stabilität der Vermögensanlagen erhöht. Das liegt auch daran, dass Gold die Volatilität im Wertpapierdepot senkt. Denn der Goldpreis entwickelt sich oft gegensätzlich zu Aktien, was für einen gewissen Ausgleich sorgt. 

Um zu testen, wie sich verschiedene Goldanteile auf die Vermögensentwicklung auswirken, haben die Tester verschiedene Portfolios (Anleihen als Sicherheits-, Gold und Aktien als Rendite-Baustein) entworfen – und deren Entwicklung über die letzten knapp 55 Jahre hinweg analysiert. Dabei unterscheiden die Tester in:

  • Defensives Portfolio: 75% Anleihen
  • Ausgewogenes Portfolio: 50% Anleihen
  • Offensives Portfolio: 25% Anleihen
  • Auf Rendite ausgerichtetes Portfolio: 0 Prozent Anleihen

Für jedes Portfolio wurde dabei sowohl die durchschnittliche Rendite als auch der maximal mögliche Verlust (beim ungünstigsten Verkaufszeitpunkt) berechnet. Dabei machten die Tester drei generelle Beobachtungen:

  1. Ein hoher Gold-Anteil verringert das Verlustrisiko.
  2. Je höher der Gold-Anteil, desto kleiner die Renditechancen. 
  3. Ein kleiner Gold-Anteil kann sich allerdings positiv auf die Rendite auswirken. 

Optimaler-Goldanteil hängt von der Anlegermentalität ab

Wie hoch der optimale Goldanteil in den betrachteten Portfolios jeweils ausgesehen hätte, hängt dabei maßgeblich von der Risikoausrichtung und dem Anlageziel ab. Sehr interessant ist der optimale Gold-Anteil bei den auf Rendite ausgerichteten Portfolios (0% Anleihen):

  • Risikominimierung: 56% Gold, 44% Aktien 🡪 8,0 % durchschnittliche Rendite/Jahr; -28% max. Verlust
  • Renditeoptimierung: 21% Gold, 79% Aktien 🡪 8,4% durchschnittliche Rendite/Jahr; -45% max. Verlust

Die Analyse zeigt: Anleger, die auf die Rendite schielen, wären mit einem vergleichsweise hohen Gold-Anteil im Portfolio in den letzten 55 Jahren sehr gut gefahren. Bei sicherheitsorientierten Anlegern (Risikominimierung) lag der ideale Gold-Anteil bei stolzen 56%. Aber auch chancenorientierte Anleger (Renditeoptimierung) wären mit einem relativ hohen Gold-Anteil von 21% am besten beraten gewesen. 

Eine allzu große Überraschung ist das Ergebnis allerdings nicht. Denn, dass Gold durchaus auch mit Blick auf die Performance überzeugt, zeigt der Blick auf die Renditetabelle der letzten Jahrzehnte (Link).

Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Historisch betrachtet hatte das Edelmetall auch immer wieder lange Durstrecken, in denen es nicht gerade glänzen konnte. Gold bringt eben keine Zinsen. Langfristig dient es in allererster Linie dem Kaufkrafterhalt. Umso wichtiger ist es, nicht allein auf das Edelmetall zu setzen, sondern das eigene Portfolio gemäß der eigenen Anlegermentalität zu diversifizieren. 

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