Unter den Rohstoffen gilt Gold als der Sicherheitsanker schlechthin. Doch ausgerechnet im von multiplen Krisen geschüttelten Jahr 2022 konnte das Edelmetall nicht wirklich auftrumpfen. Hat Gold als Krisenschutz versagt?
2022: Schlechte Gold-Performance in der Multi-Krise?
Nachwehen einer globalen Pandemie. Rekord-Inflation und rasanter Kaufkraft-Verlust. Krieg mitten in Europa – und damit verbunden eine beispiellose Energiekrise. Und über all dem das Damoklesschwert der drohenden Klimakatastrophe. Gut möglich, dass 2022 als das Jahr der „Multi-Krise“ in die Geschichte eingeht. Das „Jahr des Goldes“ jedenfalls wird es nicht, dazu war die Preisentwicklung insgesamt zu durchwachsen. Teils notierte Gold gut 10 Prozent im Minus, bevor es das Jahr schließlich mit einem Gewinn von “nur” 6 Prozent beendet hat. Und das, obwohl die Voraussetzungen für das „Krisenmetall“ eigentlich kaum hätten besser sein können. Warum also ging der Goldpreis 2022 nicht durch die Decke? Versagt Gold in seiner viel beschworenen Rolle als Krisenschutz?
Warum Gold seine Rolle als Krisenmetall erfüllt
Tatsächlich performte das Edelmetall nicht gerade glänzend. Gold deshalb seinen Wert als Krisenschutz abzusprechen, ist allerdings zu kurz gedacht – vor allem aus drei Gründen.
- Zu kurzer Betrachtungszeitraum: Ein Gold-Investment ist ein Ausdauerlauf, kein Sprint. Als kurzfristiger Inflationsschutz ist Gold wegen seiner hohen Volatilität nicht sonderlich gut geeignet. Seine Stärke als Inflationsschutz spielt das Edelmetall auf längere Sicht aus. Dann aber äußerst zuverlässig – historisch betrachtet schützt Gold bereits seit Jahrtausenden vor Inflationsverlusten.
- Sicherheitsanker bei extremen Krisen: Seinen Ruf als Krisenmetall verdankt Gold dem Schutz vor extremen Krisen im eigenen Land. Im Kriegsfall etwa können Sie Münzen oder Barren (im Gegensatz zu Ihrer Immobilie) einfach transportieren. Und auch eine Währungsreform nach galoppierender Inflation wird Gold, anders als Bargeld, nicht wertlos machen. Das Edelmetall muss in Krisenzeiten also gar nicht exzellent performen, um seiner Rolle als Krisenmetall gerecht zu werden.
- Liquidität: Gold wird weltweit und rund um die Uhr gehandelt. Wer Gold hat, kann das jederzeit in jede beliebige Währung oder Ware tauschen.
Allen, die trotzdem in Performance denken, sei gesagt: Im Vergleich zu anderen Anlageklassen konnte sich die durchschnittliche Preisentwicklung von Gold 2022 durchaus sehen lassen. Dass Gold nicht zu neuen Höhenflügen ansetzen konnte, war anderen Einflussfaktoren geschuldet – allen voran dem geldpolitischen Wechsel der Notenbanken, die mit Leitzinserhöhungen endlich damit begannen, gegen die anschwellende Inflation vorzugehen.
Investments abseits des Krisenmetalls
Fazit: Gold ist und bleibt sicherer Hafen in Krisenzeiten. Zwar kann sich das Edelmetall auch Performance-technisch sehen lassen. Möchten Sie Chancen nutzen, lohnt sich allerdings auch ein Blick abseits des goldenen Tellerrands. Insbesondere in der Gruppe der „Wahren Werte“, zu denen auch Gold gehört, finden sich gleich mehrere zukunftsträchtige Rohstoffe. Wenn Sie sich für ein entsprechendes Investment interessieren, empfiehlt sich zunächst die Lektüre des kostenfreien Praxisratgebers „Geldwerte, Sachwerte, Reine Werte“. Hier erfahren Sie unter anderem,
- ob sich die Geldanlage in Platin oder Palladium für Sie lohnen könnte,
- inwiefern Silber eine „Zwitter-Rolle“ aus Industriemetall und sicherem Hafen einnimmt,
- warum viele Technologiemetalle und Seltene Erden als „kritische Rohstoffe“ gelten und
- welche Spielregeln beim Kauf von Seltenen Erden beachtet werden müssen.
Gut zu wissen: Über das GranValora Sachwertdepot können Sie regelmäßig und vollkommen flexibel in die genannten Sachwerte investieren. Entweder als Einmalbetrag (ab 500€) oder als monatliche Sparrate (ab 25€).