Reservewährung: Die Entdollarisierung schreitet voran

von Marko Mähner31. Mai 2023

Nach wie vor ist der US-Dollar weltweit die bevorzugte Reservewährung der Zentralbanken. Doch die Bedeutung des „Greenbacks“ bröckelt. Jüngst kam es sogar zu einem besonders drastischen Einbruch bei der Nutzung des US-Dollars als Währungsreserve. Profitieren könnte davon vor allem Gold – die inoffizielle Weltwährung. 

Was ist eine Reservewährung?

Zentralbanken rund um den Globus ist daran gelegen, Reserven zu halten, die wertstabil sind und jederzeit problemlos in andere Währungen konvertiert werden können. Handelt es sich dabei um eine Fremdwährung, ist der Begriff „Reservewährung“ gebräuchlich. Seit Langem gilt der US-Dollar als die dominanteste Reservewährung weltweit. Das liegt vor allem daran, dass die USA eine wirtschaftliche und politische Vormachtstellung innehaben und die meisten Geschäfte weltweit in US-Dollar abgewickelt werden. Das gilt insbesondere für den Handel mit Rohstoffen. Zudem sind die Finanzmärkte in den USA gut entwickelt. Die Vermögensmärkte gelten als sicher, relativ stabil und sehr liquide, was den US-Dollar für viele Zentralbanken zu einem Sicherheitsanker macht. So beträgt der Anteil des US-Dollars an den internationalen Währungsreserven aktuell rund 60 Prozent.  

Warum der US-Dollar seine Rolle als Reservewährung zunehmend verliert 

Und doch: Die Rolle des US-Dollars als Reservewährung nimmt seit einiger Zeit merklich ab – aus verschiedenen Gründen. Die beiden wichtigsten Faktoren dieser Entdollarisierung: 

  1. Der rasante Aufstieg großer Schwellenländer stellt die wirtschaftliche und politische Vormachtstellung der USA zunehmend infrage.
  2. Eine protektionistische Handelspolitik schottet die US-Wirtschaft verstärkt ab – und schwächt damit die Rolle des US-Dollars als Reservewährung. 

Zu dem schleichenden Bedeutungsverlust kommt allerdings aktuell ein regelrechter Einbruch der Verbreitung des US-Dollars als Reservewährung hinzu. Nach Einschätzung von Stephen Jen, CEO und Co-CIO des Vermögensverwalters Eurizon SLJ Capital Limited, hat das einen eindeutigen Grund: Die massiven wirtschaftlichen Sanktionen der USA gegen Russland im Zuge des Angriffs auf die Ukraine. Sie haben zu einem erheblichen Vertrauensverlust des US-Dollars geführt, denn etliche Staatslenker haben erkannt, welche Folgen die Abhängigkeit von einer Währung haben kann. 

Folgen der Entdollarisierung: Größere Gold-Reserven als Alternative? 

Die beschleunigte Entdollarisierung dürfte in erster Linie dazu führen, dass Zentralbanken in noch größerem Maße als bisher andere Währungen als Reserve halten. Allerdings lassen die vergangenen Monate darauf schließen, dass von dieser Entwicklung auch Gold profitiert, das ohnehin den Status einer inoffiziellen Weltwährung genießt. Und das aus guten Gründen. Das Edelmetall ist ausfallsicher, schützt vor Inflation und wird international problemlos akzeptiert. So ist es kein Zufall, dass sich Zentralbanken weltweit 2022 geradezu auf Gold stürzten – insbesondere in autokratisch regierten Ländern. 

Was der globale Trend zu Gold-Reserven für Anleger bedeutet 

Sollte sich der Trend zu höheren Gold- und niedrigeren US-Dollar-Reserven fortsetzen, dürften die Zentralbanken zu einem bedeuteten Treiber der globalen Goldnachfrage werden – mit entsprechenden Auswirkungen auf den Goldkurs. Damit wird das Edelmetall, das von vielen Investoren vor allem für seinen langfristigen Inflationsschutz und seine Rolle als sicherer Hafen geschätzt wird, auch für primär Performance-orientierte Anleger noch attraktiver. Wenn auch Sie sich für ein entsprechendes Investment interessieren, empfiehlt sich zunächst jedoch die Lektüre des kostenfreien E-Books „Geldwerte – Sachwerte – Reine Werte“, das auch alternative Wahre Werte in den Fokus nimmt. Hier lesen Sie,

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