Fallende Zinsen, steigender Goldpreis? So pauschal lässt sich das nicht sagen. Auch wenn es natürlich einen Zusammenhang zwischen Zins- und Goldpreisentwicklung gibt. Wir zeigen Ihnen, inwiefern Zinsen und Goldpreis zusammenspielen – und welche Variablen darüber hinaus eine bedeutende Rolle bei der Preisentwicklung des Edelmetalls spielen.
Diese Einflussfaktoren wirken auf den Goldpreis ein
Der Goldpreis ist ein komplexes Wechselspiel aus zahlreichen Einflussfaktoren. So können beispielsweise saisonale Effekte wie die Indische Hochzeitssaison, zu der traditionell sehr viel Gold nachgefragt wird, die Preise beeinflussen. Einige Anleger nutzen diese (alles andere als garantierten) saisonalen Schwankungen für ein antizyklisches Gold-Investment.
In der Regel wesentlich größere Auswirkungen auf die Preise haben aber andere Einflussfaktoren. Zu den wichtigsten gehören:
- herrschender Inflationsdruck
- Stärke/Schwäche des US-Dollars
- Krisen/Kriege und Geopolitik
- industrielle Nutzung
- Steuern und staatliche Eingriffe
- Umfang und Kosten der Förderung
Hinzu kommt ein Faktor, der auch medial immer wieder breit diskutiert wird und sich häufig direkt auf den Goldpreis auswirkt: die Zinsentwicklung bzw. die Zinserwartungen der Anleger.
So bedeutsam ist die Zinsentwicklung für den Goldpreis
Heruntergebrochen lässt sich sagen: Niedrige Zinsen machen ein Investment in Edelmetall attraktiv – und treiben damit die Preise. Hohe Zinsen dagegen schrecken Käufer ab – und drücken den Preis.
Warum? Weil Gold selbst keine Zinsen erwirtschaftet. Anleger können also ausschließlich über Preissteigerungen Gewinne machen. In Zeiten hoher Zinsen könnten Gewinne dagegen ohne großes Risiko mit Geldwerten (z.B. über ein Festgeldkonto) erzielt werden. Unter diesen Voraussetzungen ist das Investment in Gold wenig verlockend. Im Gegenteil. Die sogenannten „Opportunitätskosten“ sind in dem Fall hoch. Sprich der Gewinn, der Anlegern entgeht, wenn Sie Gold halten, statt auf Anlageformen zu setzen, die Zinsen abwerfen. So mancher Anleger reduziert daher in Zeiten hoher Zinsen den Gold-Anteil im Portfolio. Teilweise kann dabei schon die Erwartung steigender bzw. fallender Zinsen große Auswirkungen auf den Goldpreis haben.
Wichtig: Die aktuellen Zinsen müssen dabei stets ins Verhältnis zur Inflation gesetzt werden. Bei einem hohen Inflationsdruck bleibt Gold selbst bei historisch hohen Zinsen attraktiv. Für die Goldpreisentwicklung sind daher stets die realen (inflationsbereinigten) Zinssätze entscheidend.
Hohe Zinsen sind also kein Muss für niedrige/sinkende Goldpreise. Andere Einflussfaktoren wie Inflation, ein schwacher US-Dollar oder geopolitische Krisen können Gold auch in Zeiten hoher Zinsen Auftrieb verleihen.
Gold: ein langfristiges Investment
Die Zinsentwicklung hat zwar einen großen Einfluss auf die Goldpreisentwicklung. Sie ist aber bei weitem nicht der einzige Einflussfaktor. Wenn Sie nicht gerade eine Glaskugel zuhause haben, ist es daher unmöglich, zuverlässig vorherzusagen, wie sich der Goldpreis kurz- und mittelfristig entwickeln wird. Im Grunde ist die kurzfristige Entwicklung des Goldpreises aber auch egal, denn in das Edelmetall investiert man am besten mit langem Anlagehorizont. Erst dann spielt Gold seine Vorteile voll aus. Abgesehen von der sehr ansehnlichen Performance in den letzten Jahrzenten sind das vor allem der wirksame Inflationsschutz und die Funktion als sicherer Hafen in Krisenzeiten.
Wenn Sie sich für ein Gold-Investment interessieren, empfiehlt sich zunächst die Lektüre des kostenfreien E-Books „Geldwerte, Sachwerte, Reine Werte“. Hier lesen Sie,
- inwiefern Gold zu den „Wahren Werten“ gehört,
- wieso Silber ein vielversprechendes „Zwitter-Metall“ ist,
- warum Seltene Erden und viele Technologiemetalle als „kritische Rohstoffe“ gelten und
- für wen eine Investition in Diamanten in Frage kommen könnte.
Gut zu wissen: Über das GranValora Sachwertdepot können Sie nach Belieben in die Rohstoffe Ihrer Wahl investieren. Sei es als Einmalanlage (ab 500€) oder in Form einer monatlichen Sparrate (ab 25€).