Seit Jahrtausenden kommt Gold als medizinisches Heilmittel zum Einsatz. Und auch aus der modernen Medizin ist das Edelmetall nicht wegzudenken. Insbesondere in Form winziger Nanopartikel leistet Gold Tag für Tag Großes. Wir stellen Ihnen einen spannenden industriellen Anwendungsfall von Gold vor, den die wenigsten Anleger auf dem Schirm haben.
Gold: Kein Sachwert ist vielseitiger
Kein Rohstoff ist vielseitiger als Gold. Für Anleger bringt das Edelmetall Ruhe ins Wertpapierdepot, ist stabiler Anker in Krisenzeiten und zuverlässiger Kaufkraftspeicher – über Jahrtausende. Zugleich ist es fast so liquide wie Bargeld und ein Hort der Emotionen. Immerhin ist die symbolische Strahlkraft von Gold unübertroffen. Es ist das Metall, aus dem Abenteuerträume gemacht sind („Eldorado“ lässt grüßen), und mit dem Spitzenleistungen prämiert werden (man denke nur an die olympischen Goldmedaillen).
Vielen Anleger und Gold-Bewunderer ist allerdings nicht klar, dass Gold auch ein – in so manchen Bereichen bedeutendes – Industriemetall ist. Was manche zumindest schon mal gehört haben dürften: Dank seiner herausragenden Leitfähigkeit und Korrosionsbeständigkeit ist das Edelmetall in Computern und Smartphones zu finden. Zudem kommt es in der Luft- und Raumfahrttechnik zum Einsatz. Ein weiteres bedeutendes Feld der industriellen Nutzung allerdings ist fast ausschließlich Spezialisten bekannt: der Einsatz von Gold in der Medizin.
Gold in der modernen Medizin
In der Medizin spielt Gold schon seit Jahrtausenden eine große Rolle. Im Glauben daran, dass das wertvolle, teils als tief spirituell betrachtete Edelmetall auf unterschiedlichste Krankheiten eine positive Wirkung haben müsse, wurde Gold häufig in Reinform eingenommen. Eine nachweisbare Wirkung auf den Körper dürfte das ungiftige Edelmetall, das nur sehr selten allergische Reaktionen auslöst, allerdings nicht gehabt haben. Erst seitdem es ab dem Mittelalter in Königswasser (ein Gemisch aus Salz- und Salpetersäure) aufgelöst und äußerlich aufgetragen wurde, konnten die Goldsalze auch vom Körper aufgenommen werden.
In der modernen Medizin wurde Gold seit dem 19. Jahrhundert etwa bei der Behandlung von Geschlechtskrankheiten oder Tuberkulose eingesetzt. Und als Zahnersatz oder bei Gelenkrheuma kommt Gold stellenweise auch heute noch zum Einsatz. Bedeutsam sind heute aber vor allem zwei medizinische Einsatzfelder:
- Krebstherapie: Wie Forschende der RMIT-Universität in Melbourne herausfanden, konnten Goldverbindungen unter Laborbedingungen das Tumorwachstum deutlich besser hemmen als herkömmliche Krebsmedikamente. Ein anderer Ansatz wird dagegen an der Universität Duisburg-Essen verfolgt, wo derzeit an einer Immuntherapie gegen Krebs geforscht wird, bei der Gold-Nanopartikel ebenfalls eine essenzielle Rolle einnehmen.
- Diagnostik und Früherkennung: Feine Gold-Nanopartikel (sog. „kolloidales Gold“) spielen bei der Erkennung von bakteriellen Infekten, Viruserkrankungen (z.B. HIV oder COVID-19) oder Schwangerschaften eine essenzielle Rolle. Selbst einige Tumorarten (z.B. Prostatakrebs) können mit Hilfe von Gold-Nanopartikeln früh erkannt werden.
Es ist zu vermuten, dass die Bedeutung von Gold in den kommenden Jahren sowohl für die Krebstherapie als auch für Diagnostik und Früherkennung weiter zunimmt.
Investition in Gold und Wahre Werte
Auch wenn Gold in der Industrie – und speziell in der Medizin – eine wichtige Rolle spielt: Insgesamt ist der Anteil der industriellen Nutzung an der Gold-Verwendung gering. Neue Verfahrenstechniken und Anwendungsgebiete in der Medizin haben daher keine besonders großen Auswirkungen auf den Goldpreis. Trotzdem profitieren die meisten Portfolios von einem gewissen Goldanteil. Immerhin ist das Edelmetall langfristig ein exzellenter Kaufkraftspeicher, ein sicherer Hafen in Krisenzeiten und fast so liquide wie Bargeld.
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