Kampf der Weißmetalle: Palladium erstmals teurer als Platin!

von Marko Mähner25. Oktober 2017

Wer den Edelmetallmarkt in den letzten Monaten verfolgt hat, dürfte eine spannende Entwicklung bemerkt haben: Der Preis für Palladium ist kontinuierlich gestiegen. Ende September lag er zum ersten Mal seit über 15 Jahren höher als der von Platin. Auslöser für den enormen Kursanstieg ist die hohe Nachfrage aus der Industrie. Ihr steht ein knappes Angebot gegenüber.

Steigender Palladiumpreis begeistert Anleger

Für Anleger, die Anfang des Jahres 2017 in Palladium investiert haben, verliefen die letzten Monate äußerst positiv. Seit Januar ist der Kurs um und 37 Prozent gestiegen. Die Preisentwicklung von Palladium dürfte ein Grund sein, warum das begehrte Edelmetall derzeit von einigen Experten als Beimischung für das private Portfolio empfohlen wird. Bisher stand Palladium im Schatten des „großen Bruders“ Platin. Beide Weißmetalle nehmen wegen ihrer industriellen Nutzung unter den Edelmetallen eine ganz besondere Stellung ein, stehen aber weniger im Fokus der Privatinvestoren als Gold. In den letzten Jahren haben sich Platin und Palladium so etwas wie einen Wettkampf um den höchsten Kurs geliefert. Ging der Sieg bisher an das gefragte Platin, scheint sich das Blatt nun zu wenden. Zum ersten Mal seit 16 Jahren hat der Palladiumkurs den Platinpreis übertrumpft. Doch warum ist das so?

Zwei Faktoren treiben den Palladiumpreis

Dass der Preis für Palladium seit Monaten stärker steigt, als der für Platin, ist auf zwei Ursachen zurückzuführen. Beide Edelmetalle werden bevorzugt in der Automobilindustrie zur Reinigung der Abgase verwendet. Grundsätzlich werden zwar beide Metalle gemeinschaftlich eingesetzt, allerdings ist der Palladiumanteil bei Katalysatoren für Benzinmotoren deutlich höher als der für Dieselmotoren. So hat der Dieselskandal letztendlich dafür gesorgt, dass die Nachfrage nach Palladium kräftig gestiegen ist.

Diesem starken Bedarf an Palladium steht derzeit nur ein begrenztes Angebot gegenüber. Der größte Anteil des weltweit produzierten Palladiums stammt aus Russland und Südafrika. Zwar verfügt Südafrika mit über 60.000 Tonnen über die weltweit größten gesicherten Vorkommen, doch Streiks und Probleme in den Minen haben in den letzten Jahren immer wieder für einen Rückgang der Förderung gesorgt. Allein im Jahr 2016 ist die Produktion um etwa 12 Prozent auf nur noch 73 Tonnen gesunken. Somit konnte sich Russland, mit einer Fördermenge von rund 82 Tonnen, auf Rang eins schieben. Deren Reserven werden von Experten allerdings nur auf rund 1.100 Tonnen geschätzt und lediglich nur noch für die nächsten 13 Jahre ausreichen.

Der steigende Bedarf aus der Industrie auf der einen Seite und das knappe Angebot auf der anderen Seite könnten dafür sorgen, dass sich der Preisanstieg in den nächsten Jahren weiter fortsetzt. Für einige Gurus ist beim Palladium noch längst kein Ende der Rally in Sicht.

Interessant für private Investoren?

Auch wenn etliche Fachleute davon ausgehen, dass sich der Palladiumpreis in Zukunft weiter aufwärts entwickelt, sollten private Investoren unbedingt zwei Dinge beachten:

  1. Niemand kann mit Gewissheit sagen, ob und wie weit der Preis für Palladium noch steigen wird. Und eine alte Börsenweisheit besagt: „Lege nicht alle Eier in einen Korb.“ Wer clever ist, schaut einfach mal ein wenig über den Tellerrand hinaus. Neben Platin und Palladium gibt es nämlich noch eine ganze Reihe von Metallen, auf die die Industrie einfach nicht mehr verzichten kann, wenn wir nicht in die technologische Steinzeit zurückfallen und beispielsweise wieder Handys in der Größe eines Schuhkartons mit uns rumschleppen wollen. Dazu gehören vor allem ausgewählte Technologiemetalle und einige Seltene Erden. Und mindestens ebenso wichtig:
  2. Wer in Deutschland als Privatperson physisch in Palladium und Platin investieren möchte, zahlt normalerweise 19% Mehrwertsteuer. Das bedeutet, dass fast ein Fünftel der angelegten Summe nicht in das Metall investiert wird, sondern direkt in die Taschen des Finanzministers wandert.

Eine echte Alternative stellt daher unser Sachwertdepot dar. Dort können Sie nicht nur aus vier Edelmetallen, sechs Technologiemetallen und fünf verschiedenen Metallen „Ihre“ persönlichen Favoriten auswählen. Nein, über das Sachwertdepot beziehen sie diese Metalle sogar als Privatperson ohne Mehrwertsteuer.

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