Während sich Preise fast aller Technologiemetalle bereits auf Sommermodus eingestellt haben, hält die Kehrtwende bei den Seltenen Erden an. Die Gründe sind vielschichtig. Staatliche Maßnahmen gepaart mit höheren Fertigungskosten und gleichzeitig steigendem Bedarf haben die Preise für Seltene Erden zuletzt deutlich ansteigen lassen.
Ansonsten verharren insbesondere die Elektronikmetalle Indium, Gallium und Germanium auf stabil niedrigem Niveau. Hier fehlen derzeit die nötigen Impulse, damit wieder Bewegung in die Märkte kommt. Selen indes hat nach einer vorübergehend Preisralley im 2. Quartal 2017 zuletzt wieder spürbar nachgegeben.
Rhenium sendet positive Signale
Langfristverträge sind in der Regel Garantie für Versorgungs- und Preisstabilität für die Großabnehmer, die vornehmlich aus der Flugzeugindustrie kommen. Doch am Spotmarkt kam es zuletzt zu Engpässen, was zu Preisaufschlägen für kurzfristig verfügbares Rhenium geführt hat. Laut den Marktanalysten von Argus ist dies begründet in neuen Katalysatoren für Erdölraffinerien sowie einem gesteigerten Bedarf für Flugzeugturbinen.
Anhaltender Aufwärtstrend bei Seltenen Erden
Auch im Juli haben die Preise weiter angezogen. Aufgrund des gesteigerten Interesses für Elektro- und Hybrid- Fahrzeuge gilt dies im Besonderen für die sogenannten Magnetmetalle Neodym, Praseodym, Dysprosium und Terbium. Es gibt aber auch andere Gründe für den Aufwärtstrend: so z.B. die anhaltenden Umweltinspektionen, durch die bereits zahlreiche Fabriken geschlossen wurden. Aber auch die wiederkehrenden Ankündigungen zum Aufbau staatlicher Reserven. Wie nachhaltig diese Entwicklung sein wird, bleibt jedoch abzuwarten.
Bergbau Seltene Erden
Der bereits seit 1⁄2 Jahr anhaltende Preisanstieg bei Seltenen Erden findet auch außerhalb Chinas wieder eine größere Aufmerksamkeit. Dass es weltweit zahlreiche Lagerstätten gibt, wurde spätestens mit dem Hype im Jahr 2011 bekannt. Doch mit dem darauffolgenden Preisverfall wurden die Aktivitäten schnell wieder zurückgefahren bzw. gänzlich eingestellt. Inzwischen hat sich dieser Markt jedoch sondiert. Zuletzt hat die australische Alkane vermeldet, bis Ende 2019 erste Mengen in den Markt liefern zu wollen. Doch auch dieses Projekt muss seine Leistungsfähigkeit erst noch unter Beweis stellen.
Gastautor: Tradium GmbH