Gold gehört in jedes Portfolio. Gerade für Anfänger ist ein Investment aber nicht unbedingt transparent. Zumal neben physischem Gold noch weitere Anlageformen mit Goldbezug um die Aufmerksamkeit der Investoren buhlen. Grund genug für mich, Ihnen in diesem Beitrag eine kurze Guideline für ein sinnvolles Gold-Investment an die Hand zu geben.
Nichts für Spekulanten: Hauptgründe für das Gold-Investment
Zugegeben, kurzfristige Kursgewinne mögen auch bei Spekulanten Begehrlichkeiten wecken. In erster Linie ist Gold aber kein Spekulationsobjekt – schon alleine, weil es (aus gutem Grund) keine Zinsen abwirft. Für Investoren mit langem Anlagehorizont bringt Gold allerdings zwei entscheidende Vorteile mit:
- Sicherer Hafen: Gold ist der sichere Hafen schlechthin. Es ist fast so liquide wie Bargeld und kann in nahezu jede beliebige Währung umgetauscht werden. Anders als andere Sachwerte wie Aktien oder Immobilien hat physisches Gold auch in Währungs- und Wirtschaftskrisen und sogar im Kriegsfall bisher immer seinen Wert behalten.
- Kaufkraftspeicher: Egal, wie weit Sie in der Historie zurückgehen, Gold bleibt über Jahrtausende hinweg erstaunlich wertstabil. Ein Beispiel, das ich immer wieder gerne heranziehe: Zu Zeiten des babylonischen Herrschers Nebukadnezar II erhielten Sie für eine Unze Gold genau 350 Laib Brot. Und das ist auch heute, rund 2.600 Jahre später, durchaus noch realistisch. Können Sie sich einen besseren Inflationsschutz vorstellen?
Wer in Wertpapiere investiert, profitiert zudem von der depot-beruhigenden Wirkung von Gold.
Auf einen Blick: Diese Investment-Möglichkeiten gibt es
Prinzipiell haben Sie als Anleger drei Möglichkeiten, in Goldprodukte zu investieren. Bei der ersten handelt es sich um ein Spekulationsobjekt, bei der zweiten um einen Sachwert, der viel Know-how erfordert und bei der dritten um einen wahrhaft „Wahren Wert“.
- Papiergold: Anleger, die in Papiergold investieren, erwerben ein Zertifikat, das Ihnen – zumindest in der Theorie – den Anspruch auf eine bestimmte Goldmenge gibt.
- Goldminenaktien: Als Wertpapiere sind Goldminenaktien Sachwerte, die viel Know-how erfordern. Eine Bewertung der Minen-Gesellschaften ist für Laien schwierig. Und auch „Experten“ liegen mit ihren Empfehlungen nicht selten daneben.
- Physisches Gold: Physisches Gold können Sie in Form von Goldbarren, Anlagemünzen und Granulat erwerben. Zumindest die beiden ersten Varianten eignen sich als sicherer Hafen und als Kaufkraftspeicher, allerdings gibt es auch hier wissenswerte Unterschiede.
Bei diesen Investments ist Vorsicht geboten
Papiergold und Goldminenaktien werden gerne als lohnenswerte Investments beworben. Allerdings treffen sie nicht den Kern dessen, was klassische Gold-Anleger umtreibt.
Nur für Spekulanten: Papiergold
Auch, wenn es dem Namen nach „Gold“ enthält, Papiergold bleibt in erster Linie Papier. Soll heißen, Sie erwerben hier keine physischen Goldbarren oder -münzen. In der Praxis wird Papiergold von vielen Anbietern nur zu einem vergleichsweise kleinen Anteil durch reales physisches Gold gedeckt. Eine Auslieferung des erworbenen Goldanteils wird zwar oft beworben, ist aber gerade bei einem krisenbedingten Gold-Run kaum noch realistisch. Sollte der Emittent Konkurs gehen, müssen Sie sogar mit einem Totalausfall Ihres Investments rechnen.
Papiergold hat daher einen gravierenden Nachteil, es ist (anders als physisches Gold) kein sicherer Hafen – sondern Spekulationsobjekt.
Goldminenaktien erfordern viel Know-how
Wer in eine Goldminenaktie investiert, beteiligt sich an einem Unternehmen, das im Bereich der Goldförderung tätig ist. Wie bei anderen Aktien-Investments ist hierbei erhebliches Know-how erforderlich, um eine fundierte Anlage-Entscheidung treffen zu können. Immerhin unterscheiden sich Minen-Gesellschaften erheblich – insbesondere, was Art der Förderung, Vorverkauf, Restlebensdauer und Absicherung betrifft. Ganz zu schweigen davon, dass Minen-Betreiber mit steigenden Förderkosten und einer endlichen Goldmenge konfrontiert sind.
Physisches Gold: Diese Unterschiede sollten Sie kennen
Keine Frage, wenn es nicht um Spekulation, sondern Sicherheit und die langfristige Geldanlage geht, ist physisches Gold unübertroffen. Allerdings gibt es auch hier vorteilhafte und weniger empfehlenswerte Investment-Optionen.
Granulat: Hoher Preis, aufwendige Echtheitsprüfung
Goldgranulat besteht aus winzigen Goldkörnchen, die in nahezu jeder beliebigen Menge erworben werden können. Für Anleger mit wenig Kapital, die anfangs in vergleichsweise geringe Mengen Gold investieren möchten, kann Goldgranulat daher auf den ersten Blick attraktiv wirken, denn es fallen ja keine Prägekosten an. Als Investment ist es für Privatanleger aber gleich aus drei Gründen ungeeignet:
- Goldgranulat ist ein Industrierohstoff – und damit (anders als Münzen oder Barren) nicht von der Mehrwertsteuer befreit. Beim Kauf müssen Privatanleger also 19 Prozent mehr bezahlen.
- Nicht nur die Mehrwertsteuer macht Goldgranulat teuer. Ähnlich wie bei Silbergranulat sind auch bei Goldgranulat die Aufgelder vergleichsweise hoch.
- Für den Fall eines späteren Verkaufs kommt erschwerend hinzu: Die Echtheitsprüfung von Goldgranulat gestaltet sich wesentlich aufwendiger als das bei Münzen oder Barren der Fall ist.
Gut zu wissen: Wer monatlich nur einen überschaubaren Betrag für das Goldinvestment zur Verfügung hat, und deswegen mit der Anschaffung von Granulat liebäugelt, fährt mit einem Sparplan deutlich besser. Das GranValora Sachwertdepot erlaubt Ihnen schon ab einem Sparbetrag von 25€ pro Monat in Gold zu investieren. Und dank Bruchteilseigentum fließt die Sparrate sofort in das Edelmetall – mit denkbar geringem Aufgeld.
Auch für Anfänger gut geeignet: Anlagemünzen und Barren
Im Gegensatz zu Granulat kann ich Anlagemünzen (ich rede hier nicht von numismatischen Münzen oder Medaillen!) und Goldbarren uneingeschränkt zur Anlage empfehlen. Überschaubare Aufgelder, einfache Echtheitsprüfung und unkomplizierte Verkaufsmöglichkeiten im Fall der Fälle machen Goldbarren- und Münzen zum idealen Investment für alle Anleger, die langfristig ihre Kaufkraft erhalten und für Krisenfälle vorsorgen möchten.
Darum lohnt sich der Blick über den „goldenen“ Tellerrand
Keine Frage, aus den eingangs genannten Gründen gehört Gold in jedes Portfolio. Dennoch lohnt sich auch der Blick über den goldenen Tellerrand. Insbesondere in der Gruppe der „Wahren Werte“, die (wie Gold) schon allein durch ihren Materialwert nie wertlos werden können, gibt es viele interessante Rohstoffe, die zur Diversifikation des Gold-Investments beitragen können. Allen Interessierten empfehle ich an dieser Stelle die Lektüre unseres kostenfreien Praxisratgebers Geldwerte – Sachwerte – Reine Werte. Hier erfahren Sie unter anderem
- wie Sie von der Zwitterstellung von Silber als Industriemetall und sicherem Hafen profitieren können,
- was es rund um Platin und Palladium zu wissen gilt,
- welche Spielregeln beim Investment in Technologiemetalle und Seltene Erden gelten und
- ob eine Anlage in Diamanten, der Rohstoff mit der höchsten Wertdichte, für Sie interessant sein könnte.
Tipp: Welcher Goldanteil im Portfolio sinnvoll ist, habe ich bereits in einem meiner früheren Blogbeiträge erläutert.