China dominiert den Markt für Seltene Erden wie kein zweites Land. Schon vor mehr als 15 Jahren bekam Japan zu spüren, was ein vorübergehender (de facto) Exportstopp von Seltenen Erden bedeutet. Das Land reagierte und reduzierte die Rohstoffabhängigkeit von China in den Folgejahren erheblich. Eine Blaupause für Deutschland und die EU?
Warum die Rohstoffabhängigkeit von China so gefährlich ist
Die Zahlen sprechen für sich. Etwa 90 Prozent der Metalle der Seltenen Erden werden in China gefördert oder verarbeitet. Und bei so manch anderen „kritischen Rohstoffen“ sieht die Lage nicht viel besser aus. Damit besitzt China ein Quasi-Monopol, das für westliche Länder – allen voran für Europa und Deutschland – ein hohes Risiko birgt. Denn die so wichtigen Rohstoffe werden für nahezu alle bedeutsamen Technologien dringend benötigt – von Smartphones und Chips über Windkraftanlagen und Elektromotoren bis hin zu Anwendungen der Medizin- und Militärtechnik. China ist also potenziell in der Lage, den Westen in die technologische Steinzeit zurückzuwerfen. Bislang können die gelegentlichen Exportkontrollen und -restriktionen, die auch hierzulande bereits zu Lieferengpässen und vereinzelt stillstehenden Bändern geführt haben, noch als Säbelrasseln gedeutet werden. Sollte China ernst machen und ein weitreichendes Exportverbot verhängen – und sei es auch nur für wenige Monate – hätte das verheerende Auswirkungen für die heimische Industrie.
Aus gutem Grund sind USA, EU und andere westliche Länder bemüht, die Seltenerdabhängigkeit von China zu verringern – mit bislang sehr überschaubarem Erfolg. Ein Blick nach Japan zeigt allerdings: Es ist durchaus möglich, die eigenen Lieferketten widerstandsfähiger zu machen.
Als Japan Chinas Marktmacht zu spüren bekam
2010, lange vor dem Ukraine-Krieg und lange bevor man sich hierzulande über die Gefahr einseitiger Rohstoffabhängigkeiten Gedanken machte, erfuhr Japan bereits, wie massiv sich ein plötzlicher Exportstopp auswirken kann. Was war passiert? Im September 2010 rammte ein chinesisches Fischerboot zwei japanische Küstenwachschiffe in der Nähe der Senaku-Insel, die sowohl von Japan als auch von China beansprucht werden. Daraufhin ließ Japan den Kapitän des Fischerboots festsetzen. Als Reaktion stoppte China unter anderem die Ausfuhr von Seltenen Erden nach Japan, die für die japanische High-Tech-Industrie essenziell waren. Lieferengpässe, Produktionsdrosselungen und Preisschocks (die globalen Preise für Seltene Erden stiegen massiv) waren die Folge des mehrwöchigen (inoffiziellen) Embargos.
Wie es Japan gelang, seine Rohstoffabhängigkeit zu verringern
In Japan saß der wirtschaftliche Schock durch den vorübergehenden Seltenerd-Exportstopp tief – und rüttelte das Land wach. In den kommenden Jahren versuchte Japan seine Abhängigkeit von China durch verschiedene Maßnahmen zu reduzieren:
- Japan suchte und fand alternative Lieferanten (z.B. in Australien).
- Das Land ging neue Partnerschaften zur Erschließung Seltener Erden ein (z.B. mit Vietnam, Kasachstan und Indien).
- Die Vorräte der wichtigen Rohstoffe wurden erheblich erhöht.
- Recycling-Programme wurden vorangetrieben.
- Wo immer möglich, förderte Japan Produkte, die ohne Seltene Erden auskamen.
Und das Ergebnis? Während 2008 noch 90 Prozent der japanischen Seltenerdimporte aus China stammten, waren es 2020 weniger als 60 Prozent.
Das Beispiel Japan zeigt zwei Dinge. Erstens: Mit dem nötigen politischen Willen ist es möglich, die Seltenerdabhängigkeit von China und damit die Verletzlichkeit der eigenen Lieferketten zu reduzieren. Zweitens: Es gibt keinen schnellen Weg in die Rohstoffunabhängigkeit. Japan brauchte 12 Jahre, um seine Seltenerdimporte von China auf 60 Prozent zu drosseln. Und noch immer ist China für Japan der wichtigste Lieferant. Auch, wenn wir keine Glaskugel zur Hand haben: Aller Voraussicht nach wird der Westen noch eine ganze Weile abhängig von China bleiben, das in der Verarbeitung von Seltenen Erden einen jahrzehntelangen Wissensvorsprung vor westlichen Unternehmen besitzt.
Privates Investment in Seltene Erden
Immerhin: Was die Industrie empfindlich treffen könnte, können zumindest private Anleger zu ihrem Vorteil nutzen. Wer heute über das GranValora Sachwertdepot in kritische Rohstoffe investiert, könnte mittel- bis langfristig von erheblichen steuerfreien Gewinnen profitieren. Und nebenbei auch noch einen Beitrag zur Versorgungssicherheit der deutschen Industrie leisten. Denn gelagert werden sämtliche Rohstoffe in einem Zollfreilager in Frankfurt am Main.
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