Gold sicher zuhause lagern: So geht’s

von Marko Mähner11. August 2021

Wenn Sie mich fragen: Größere Mengen Edelmetall sollten stets sicher – und mit dem angemessenen Versicherungsschutz – außer Haus gelagert werden. Sei es in einem Bankschließfach, dem Schließfach eines privaten Anbieters oder in einem Zollager (relevant vor allem für Investoren). Gegen die Aufbewahrung einer kleinen (goldenen) Reserve allerdings ist sicherlich nichts einzuwenden. Vorausgesetzt, sie wird sicher verwahrt.

Gold sicher in den eigenen vier Wänden lagern: Diese Möglichkeiten gibt es

Die Möglichkeiten der Lagerung von Edelmetallen und Diamanten habe ich, inklusive den jeweiligen Vor- und Nachteilen, bereits in einem früheren Beitrag umfassend thematisiert. An dieser Stelle soll es daher gar nicht um größere Werte, sondern um die – im Regelfall goldene und silberne – Reserve gehen. Den Edelmetallanteil also, der in absoluten Krisenzeiten schnell und unkompliziert verfügbar sein muss, um tatsächlich als Zahlungsmittel dienen zu können. Das hierfür die Lagerung in den eigenen vier Wänden alternativlos ist, steht außer Frage. Zuhause lässt sich Gold auf drei verschiedene Weisen lagern, wobei alle sowohl mit Vor- als auch mit Nachteilen einhergehen.

1.) Gold im Tresor lagern – die sichere Variante

Das Lagern von Gold in einem Tresor ist ganz klar die sicherste Variante. Zumindest, wenn der Tresor mit Bedacht ausgewählt worden ist. Wichtig ist vor allem, dass der Tresor deutsche bzw. europäische Standards erfüllt und entsprechend genormt ist. Zu erkennen ist dies am Zertifikat ECB·S der European Certification Body GmbH oder am Label des VdS (Verband der Schadenversicherer Schadenverhütung GmbH), die auf Basis der europäischen EN-Normen vergeben werden. Zudem sollten Sie den Widerstandsgrad (Einbruchsschutz) und die Sicherheitsstufe (Feuerschutz) entsprechend Ihrer Bedürfnisse auswählen. Sofern der entsprechende Tresor leichter als 600 Kilogramm ist, sollte er außerdem fest verbaut werden, um von Einbrechern nicht ohne Weiteres transportiert werden zu können.

Spätestens, wenn Sie sich auf dem Markt umschauen, wird der Nachteil eines solchen hochwertigen Tresors deutlich. Er ist teuer. Vierstellige Beträge sind keine Ausnahme.

2.) Gold verstecken – kostengünstig und riskant

Ungleich günstiger ist es, die Gold-Reserve zu verstecken. Da es das perfekte Versteck nicht gibt, bezahlen Sie diese Variante allerdings mit einem größeren Risiko. Vergrabenes Gold kann schnell in Vergessenheit geraten oder (insbesondere außerhalb des eigenen Grundstücks) zufällig gefunden werden. Doppelte Böden in Schubladen und Co. werden von gewieften Einbrechern allzu häufig entdeckt. Und der WC-Spülkasten ist als Versteck schon so abgegriffen, dass er kaum mehr als solches bezeichnet werden dürfte. Größere Werte würde ich daher immer in einem Tresor lagern.

3.) Gold in kleinen Tresoren verstecken – ein interessanter Kompromiss

Eine interessante Kombination aus Tresor und Versteck bieten sogenannte Steckdosen- oder Rohrtresore. Die Tresore im Miniformat sind erschwinglich in der Anschaffung und bieten genug Platz für einige Gold- oder Silbermünzen. Sie können zudem fest in Wänden oder Böden eingebaut werden und sind von außen im Regelfall nicht als Tresor zu erkennen. Für überschaubare Mengen an Gold also ein guter Kompromiss aus sicherem Versteck und großem Tresor.

Gold-Reserve richtig versichern – eine Checkliste

Zuhause gelagertes Gold kann in der Regel über die Hausratsversicherung gegenüber Diebstahl abgesichert werden. Allerdings ist hier der Blick ins Detail wichtig. Prüfen Sie Versicherung und Goldlagerung insbesondere auf diese Punkte:

  • Ist Anlagegold mitversichert?
  • Gibt es von der Versicherung Vorschriften, wie das Gold verwahrt werden muss (etwa in einem geeigneten Tresor)?
  • Reicht die Versicherungssumme aus, um den Wert des gelagerten Goldes vollständig zu ersetzen?
  • Werden Nachweise über die eingelagerten Goldbestände (Rechnungen; sonstige Dokumentation) getrennt aufbewahrt?

Übrigens: Es lohnt sich, regelmäßig zu überprüfen, ob die gelagerten Werte noch vollständig von der Versicherung gedeckt werden. Gut möglich, dass das in Folge von Kursanstiegen nicht mehr der Fall ist.

Anlage in Wahre Werte: Das müssen Sie wissen

Interessieren Sie sich – neben dem Aufbau und der Lagerung einer goldenen Reserve – für die Anlage in Edelmetalle oder sonstige Wahre Werte, empfehle ich Ihnen die Lektüre unseres kostenfreien Praxisratgebers Geldwerte – Sachwerte – Reine Werte. Hier erfahren Sie unter anderem,

  • warum Gold ideal ist, um die Kaufkraft zu erhalten,
  • inwiefern Silber sowohl sicherer Hafen als auch Industriemetall mit guten Kursaussichten ist,
  • was es zum Platin-Investment zu wissen gilt und
  • welche Spielregeln bei der Investition in Diamanten und Seltene Erden beachtet werden wollen.

In einem meiner nächsten Beiträge werde ich mich noch einmal ausführlicher mit dem Investment in Gold auseinandersetzen – und Ihnen einen Leitfaden für die Anlage an die Hand geben.

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