Wie sich der schwache Dollarkurs auf die Rohstoffmärkte auswirkt

von Marko Mähner5. Februar 2018

Zwar ist der US-Dollar immer noch eine der wichtigsten Währungen der Welt, doch sein Wert nimmt stetig ab. Bedeutende Ökonomen wie Barry Eichengreen von der Universität Berkley sehen weitere große Umbrüche auf den US-Dollar zu kommen. Die Konkurrenz von Euro und chinesischem Yen sieht er erheblich wachsen, so dass der US-Dollar seine Vorrangstellung verlieren wird. Unter den Umbrüchen wird die Stabilität der Wechselkurse und der Finanzmärkte leiden.

Was bedeutet der schwache Dollarkurs für den Handel?

Der Dollarkurs ist seit Amtsantritt von Präsident Trump um beinahe 20 % gefallen. Wird eine Währung abgewertet, sinkt auch ihr Preis auf dem Devisenmarkt. Seit der Einführung von Schutzzöllen ist der US-Dollar auf das niedrigste Niveau seit Ende 2014 gefallen. Die Auswirkungen des schwachen Dollars auf die internationalen Rohstoffmärkte sind immens, denn die meisten global gehandelten Rohstoffe werden in US-Dollar abgerechnet. Für Rohstoffanleger ist die Entwicklung am Devisenmarkt von größter Bedeutung, denn Devisenkursänderungen auf Rohstoffinvestments können ein enormes Währungsrisiko bedeuten. Viele Anleger suchen nach einer sicheren und stabileren Anlageform, wie sie Edelmetalle gerade jetzt verstärkt darstellen.

Gold – das beste Investment zum Schutz Ihres Vermögens

Edelmetalle haben durch den schwachen US-Dollar einen kräftigen Aufschwung erfahren und werden für Europäer eine immer lohnenswertere Geldanlage. Der Goldpreis stieg Ende Januar 2018 auf den höchsten Stand seit 2016 und sprang auf 1.366 US-Dollar je Feinunze. Bankeninsider vermuten, dass die US-Regierung einen Währungskrieg anstrebt, was ein weiterer triftiger Grund ist, in Edelmetalle zu investieren. Im Zuge der Goldpreisentwicklung ist auch der Wert von Silber und Palladium deutlich gestiegen.

Auch Industriemetalle profitieren vom schwachen US-Dollar

Dank des schwachen US-Dollars sind die Preise für die meisten Platin-Metalle, für etliche Technologiemetalle und für Seltene Erden ebenfalls stark gestiegen. Der LME-Industriemetallindex kletterte sogar auf den höchsten Wert seit fünf Jahren.

Germanium ist so ein bedeutendes Technologiemetall. Das Metall wird in der Mikroelektronik als Halbleiter verwendet. Sein Preis stieg infolge des USD-Kurses und bedingt durch Lieferengpässe auf ein 2-Jahres-Hoch. Die wichtigsten Produzenten sind Kanada und China. Doch seit China zahlreiche Produktionsstätten stillgelegte, da sie den Umweltauflagen nicht mehr gerecht wurden, kommt es vermehrt zu Lieferengpässen. Der weltweit größte Produzent von Germanium ist das kanadische Unternehmen Teck Resources. Auch dieses hatte in der Vergangenheit technische Probleme bei der Produktion. Aufgrund der schwierigen Situation der Märkte ist zu erwarten, dass die Preise auch künftig ansteigen werden.

Bei Indium und Gallium ist der gleiche Trend feststellbar. Weil sich Investoren zunehmend für Industriemetalle interessieren, steigen auch deren Preise aktuell und befinden sich sogar auf einem 3-Jahres-Hoch (Tendenz steigend). Bei Indium und Gallium kam es wie bei Germanium infolge von neuen Umweltauflagen zu einer Verknappung in China. Eine Entspannung ist nicht zu erwarten.

Für Anleger in Seltene Erden sind ähnlich positive Effekte festzustellen. Der Preisrückgang Ende Dezember 2017 hat sich bei den meisten Elementen dieser Gruppe umgekehrt. Gründe für die höheren Preise liegen auch hier in der Verknappung der Produktion durch verschärfte Umweltauflagen und in der Abwertung des US-Dollars. Auch bei Seltenen Erden kann man von einer Preissteigerungstendenz ausgehen.

Deutschland Kanada Seltene Erden

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