Wie Anleger von der „grünen Inflation“ profitieren können

von Marko Mähner20. April 2022

Explodierte Energie- und Lebensmittelpreise haben die Inflation vom Nischen- zum Top-Thema gemacht. Angesichts von Katastrophen wie Pandemie und Krieg ist ein wesentlicher Preistreiber allerdings in den Hintergrund der Betrachtung gerückt: die sogenannte „grüne Inflation“. Dabei dürfte gerade diese langfristig erhebliche Auswirkungen auf die Preisentwicklung haben. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen, was hinter dem Schlagwort steckt – und wie Sie als Anleger von der grünen Inflation sogar profitieren können. 

Inflation dürfte auch langfristig hoch bleiben

Die Inflation ist in Deutschland und Europa angekommen. Inflationsraten von deutlich über 7 Prozent lassen sich nun auch nicht mehr mit „vorübergehenden Effekten“ abtun. Gestörte Lieferketten im Zuge der Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben die Inflationsraten merklich nach oben geschraubt. Diese externen Faktoren dürften die Inflation mindestens mittelfristig antreiben. Über ein Verstärken von Deglobalisierungstendenzen womöglich auch langfristig. Immerhin ist nun schlagartig auch bei der Politik angekommen, dass eine einseitige Rohstoff-Abhängigkeit mit Blick auf die Versorgungssicherheit im eigenen Land fatal sein kann. Das betrifft nicht nur russisches Gas, Öl und Kohle, sondern auch chinesische Seltene Erden.  

Struktureller Inflationstreiber: die grüne Inflation

Nun ist es natürlich denkbar, dass die Welt die Pandemie in einem Jahr überwunden hat und der Krieg in der Ukraine beendet ist. Der Inflationsdruck sollte dann – sofern die Inflation bis dahin nicht außer Kontrolle geraten ist – wieder nachlassen. Dennoch dürften die niedrigen Inflationsraten der 2010er Jahre nicht mehr erreichbar sein. Verantwortlich hierfür sind nicht etwa situative Faktoren wie Krieg oder Pandemie, sondern ein struktureller – die sogenannte „grüne Inflation“ oder „Greenflation“. Hinter dem Schlagwort werden die inflationstreibenden Effekte des Kampfs gegen den Klimawandel, aber auch des Klimawandels selbst, gesammelt. Dabei geht es vor allem um drei Punkte, die stark ineinandergreifen. 

  1. Verbot traditioneller Energiequellen: Klassische vergleichsweise günstige Energiequellen wie Kohle werden sukzessive verboten. Die Wirtschaft muss daher zwangsweise auf teurere regenerative Energieträger zurückgreifen. 
  2. CO2-Steuer: Treibhausgase werden zunehmend besteuert. Bis 2025 etwa soll die CO2-Steuer in Deutschland fast verdoppelt werden – auf 55 Euro je Tonne.
  3. Effekte des Klimawandels: Nicht nur Klimaschutz, auch der Klimawandel selbst verteuert Rohstoffe und Energie. Durch häufigere Waldbrände und einen stärkeren Schädlingsbefall wird beispielsweise Holz teurer. Niedrigere Niederschläge wiederum werden in vielen Regionen der Welt zum Problem für Wasserkraftwerke. 

Die Folgen bekommen Verbraucher direkt über sukzessive steigende Energiepreise zu spüren. Aber auch für Unternehmen steigen die Ausgaben auf breiter Front. Preissteigerungen, die sie wohl oder übel an die Verbraucher weitergeben müssen. Und da die Energiewende nicht Jahre, sondern Jahrzehnte in Anspruch nimmt, dürfte sie die Inflation ebenso lange befeuern. Hinzu kommen natürlich weitere inflationstreibende Faktoren wie der demografische Wandel. 

Energiewende: Diese Rohstoffe sind heiß begehrt

Das soll nicht bedeuten, dass die grüne Inflation an sich „schlecht“ wäre. Wer Klimaschutz möchte – und die politischen Weichen hierfür sind gestellt – muss schlicht den Preis dafür zahlen. Immerhin: Es gibt Möglichkeiten, wie Anleger sich auch vor einer langfristig hohen Inflation nicht nur schützen, sondern von dieser sogar profitieren können. Wenn es Ihnen um den Erhalt der Kaufkraft über Jahrzehnte hinweg geht, leistet insbesondere Gold gute Dienste. Und das schon seit Jahrtausenden. Von der Energiewende können Investoren aber auch direkt profitieren. So dürften viele Rohstoffe aus der Gruppe der Wahren Werte im Zuge der Energiewende nochmal deutlich verknappt werden. Um nur einige Beispiele zu nennen: 

  • Für grünen Wasserstoff (der grüne Energieträger schlechthin) werden im Zuge des Elektrolyseprozesses erhebliche Mengen an Platin benötigt.
  • Solarpanels können ohne Silber nicht arbeiten. Ebenso wenig wie Batteriesysteme zur effizienten Energiespeicherung oder Windturbinen. 
  • Seltene Erden wiederum stecken in nahezu allen für die Energiewende benötigte Schlüsseltechnologien – von Windkraftanlagen über Photovoltaik-Module bis hin zu Elektromotoren von E-Autos. 

Investment in Wahre Werte: So geht es

Anleger, die über das GranValora Sachwertdepot in entsprechende Rohstoffe investieren, können von dem voraussichtlich stark steigenden Bedarf profitieren. Wenn Sie mehr zu der in vielerlei Hinsicht faszinierenden Rohstoff-Klasse der Wahren Werten erfahren möchten, lege ich Ihnen allerdings zunächst die Lektüre unseres kostenfreien Praxisratgebers „Geldwerte – Sachwerte – Reine Werte“ nahe. Hier erfahren Sie unter anderem

  • warum Gold als der Inflationsschutz schlechthin gilt,
  • inwiefern Anleger von der Zwitterrolle von Silber als Industriemetall und sicherer Hafen profitieren können und 
  • welche Spielregeln beim Investment in Seltene Erden und Technologiemetalle gelten.

In einem meiner nächsten Beiträge werde ich mich mit einem Thema beschäftigen, das vor allem für Platin-Anleger höchst interessant sein dürfte: eine geplante Wasserstoff-Fabrik von gewaltigem Ausmaß.

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